Industrielle Fertigung individueller Teile

Salzmann Formblechtechnik setzt bei der Fassadenfertigung
für Seilbahnstationen auf die MAK 4 Evolution UD

Anwender

Die Salzmann Formblechtechnik GmbH ist ein blechverarbeitender Betrieb im österreichischen Hohenems mit einem umfassenden Angebot: von Beratung und Konstruktion über Lasern, Stanzen, Kanten, Schweißen, Pulverbeschichten, FIPG- und PU-Schäumen bis zur Baugruppenmontage und Just-in-Sequence-Logistik. Größter Kunde ist die Doppelmayr-Gruppe, Weltmarktführer bei Seilbahnen. Blechverkleidungen für bis zu fünf Seilbahnstationen produziert Salzmann pro Woche und konfektioniert diese sequenzgerecht für Baustellen in aller Welt (www.formblechtechnik.com).

Erfolg

Die Fertigung der Bauteile für die Doppelmayr-Seilbahnstationen ist anspruchsvoll. Aus technischen oder gestalterischen Gründen sowie wegen der spezifischen Gegebenheiten am späteren Standort wird jede individuell geplant. Dadurch haben die Blechteile ständig andere Formen und Maße – Salzmann muss in Losgröße 1 fertigen. Die Reihenfolge der Teile ist durch die Just-in-Sequence-Lieferung bestimmt, nicht durch Erwägungen der Rüstoptimierung. Trotzdem ist die Produktion dank der Hochleistungsschwenkbiegemaschine MAK 4 Evolution UD höchst effizient teilautomatisiert.

Gut zehn Tonnen Stahlbleche durchlaufen täglich die Produktion der Salzmann Formblechtechnik und verlassen als hochwertige, maßgenaue Blechteile den Standort in der Nähe des Bodensees. Standard im vollautomatisierten Regallager sind 4 000 x 2 000 mm große Stahlbleche in 1–20 mm Dicke. Daneben werden noch kleinere Blechgrößen, VA-Stahl und Aluminium verarbeitet. In der teilautomatisierten Fertigung steht neben einer umfassenden Palette an Laser- und Stanzautomaten vom Hersteller Trumpf eine CNC-Schwenkbiegemaschine der Hans Schröder Maschinenbau im Zentrum.

„Wenn die so gut biegt, wie sie aussieht, nehmen wir die – das war meine Reaktion bei unserer ersten Begegnung mit der MAK 4 Evolution UD auf der Messe damals“, erinnert sich Geschäftsführer Gerhard Salzmann an einen EuroBLECH-Besuch. Es folgten umfangreiche Tests und Zeitanalysen. „Am Ende stand fest: Die MAK 4 Evolution UD ist schneller, stärker, präziser und flexibler als alle Wettbewerber in diesem Bereich.“

Mit Werkzeugwechsler zu Losgröße 1

Die Blechbearbeitung ist von den Teilen für den Großkunden Doppelmayr dominiert, bei denen fast jedes ein Einzelstück ist. Nach Zuschnitt und Stanzen von Öffnungen kommen die jeweils unterschiedlichen Bleche an die MAK 4 Evolution UD. Über die Auftragsnummer wird automatisch das zum Blech gehörende, individuelle Biegeprogramm aufgerufen. Der vollautomatische Werkzeugwechsler der MAK 4 Evolution UD richtet bereits die passende Werkzeugstation ein, während der Bediener das Blech auf den Tisch bringt. Präzise und wiederholgenau sorgt die Maschine dann dafür, dass es beim Biegen praktisch keinen Ausschuss gibt – extrem wichtig in einer Einzelstückfertigung.

Der gesamte, in vielen Bereichen automatisierte Prozess vom Ausfassen der Bleche aus dem Hochregallager bis zur projektgerechten Konfektionierung der fertigen Verkleidungen dient dazu, dass der Kunde auf der Baustelle die Bleche einfach entnehmen und in dieser Reihenfolge zuverlässig und passgenau montieren kann. Salzmann nutzt die Möglichkeiten der in der Schröder Group selbst entwickelten CNC-Steuerung POS 3000 in der externen PC-Version für die Arbeitsvorbereitung. In einer eigenen Abteilung werden anhand der bei Salzmann verwendeten CAD-Daten im Trumpf *.geo-Format die Biegeprogramme erstellt.

Teilautomatisierte Bearbeitung

Nach dem Aufruf des Biegeprogramms über die Auftragsnummer werden die Maschinenbediener am Bildschirm durch das Programm geführt. Ein weiteres Plus dabei: der von Schröder entwickelte Saugplattenanschlag. Die waagerecht gestellte Biegewange dient dabei als Vorderanschlag. Das so angelegte und ausgerichtete Blech wird angesaugt und von da an laufen alle Kantungen und Gegenkantungen (dank Up-and-Down-Biegewange) einer Seite automatisch ab. Die Effizienz der MAK 4 Evolution UD zeigt sich daran: Die gesamte Fertigung arbeitet bei Salzmann in drei Schichten, aber an der Schwenkbiegemaschine reichen zwei.